Die hamma (Hammer) wieder nach Hause geschickt

Volleyball | Männer 2 OL

Noch euphorisch grinsend vom alljährlichen Fünfsatz-Auswärts-Sieg gegen die Hörder Juniorenvertretung am letzten Wochenende konnten wir das nächste Oberliga-Aufeinandertreffen vor heimischer Kulisse kaum erwarten. Entsprechend motiviert waren wir auch fest entschlossen, uns in der Trainingseinheit bestmöglich auf den kommenden Gegner vorzubereiten.

Beim gemeinsamen Brainstorming fiel uns dann – wie so häufig – auf, dass wir eigentlich nichts über unsere Gäste auf dem Papier stehen hatten. Eine verrückte Saison, wenn 50% der letztjährigen Kontrahenten durch Auf- und Absteiger ersetzten worden sind. Nun also Hamm… eigentlich kein Oberliga-Neuling; aber eine verlässliche Aussage, ob der sich nun ankündigende Hammer SC in irgendeiner Verbindung zum jahrelangen Ligakonkurrenten SSV Hamm steht, vermochte niemand zu sagen. Nix also mit der auf den Kontrahenten abgestimmten Trainingseinheit. Befassen wir uns lieber mit uns selber; da gibt es genug zu arbeiten.

Bei Betreten der Halle am Spieltag waren dann aber doch wieder einige bekannte Gesichter dabei, die uns schon des Öfteren vor schwierige Aufgaben gestellt hatten. Nun gut, wir wollten uns ja mit uns selbst befassen. Also Ball in die Mitte und Aufwärmen bitte. Irgendwas war dann aber doch irgendwie anders, ungewohnt und fühlte sich komisch an, so dass Coach Apo spontan zwecks Ursachenfindung zum Apell rief. Da stand er also und schaute in 15 ratlos blickende Augenpaare. Moment… 15??? Personalsorgen sind wir seit Jahren gewohnt, aber so herum dann doch eher nicht. Glück im Unglück, dass sich mit Kitty und Markus direkt 2 angeschlagene Aspiranten fanden, deren geschundene Körper ein weiteres spielfreies Wochenende wohl gut tun würde. Als Dritter im Bunde musste schweren Herzens auf Grund der geringsten Standzeit im Team Stas bestimmt werden, der das Los aber ohne Murren annahm und sich als Apo´s rechte Hand zur Verfügung stellte. Ein großes Dankeschön hierfür nochmal.

Fairerweise zeigten sich die Hammer ebenfalls bereit, Personalprobleme zum Besten zu geben. Sie reisten lediglich mit 8 Spielern und ohne etatmäßigen Zuspieler an, so dass quasi Chancengleichheit hergestellt war, mussten doch beide Teams spontan personell improvisieren. Jedoch schienen wir mit eben diesen Unwägbarkeiten offensichtlich besser umgehen zu können, starteten wir doch recht konzentriert in den ersten Satz.

Zum Spiel selber gab es dieses Mal eigentlich gar nicht soooo viel zu sagen: es dauerte 3 Sätze, welche glücklicherweise uns als Heimmannschaft gutgeschrieben wurden, was unterm Strich so wohl auch in Ordnung ging. Dabei gelang es uns insbesondere, die Grundelemente Aufschlag und Annahme in konstant hoher Qualität abzurufen und auch in der Abwehr den einen oder anderen unerwarteten Ball überraschend wieder auf die andere Seite zu schaufeln. Hier sei abermals ein besonderes Lob an Ruben erlaubt, welcher die bei uns in dieser Saison nahezu promiskuitive Liberoposition quasi wie fehlerfrei ausfüllte und sich dadurch zumindest für die nächsten Spiele zu einer eher monogameren Herangehensweise zu seinen Gunsten empfahl.

Lediglich die Endphasen von Satz 2 und 3 nötigten Apo etwas Kritik ab, wurden diese doch nicht mit der nötigen Konsequenz zu Ende gebracht, so dass es dann doch noch unnötig knapp wurde. Zum Schluss standen aber 3 Satzerfolge zu 16, 23 und 22, die unserem Punktekonto bei Blick auf die Tabelle recht gut tun. Das Rückspiel dürfte dann vermutlich weniger deutlich werden, wenn Hamm zu Hause einen kompletteren Kader aufweist und wir personell zumindest nicht besser aufgestellt sein können. Die eine oder andere Spielszene der sympathischen Gäste zeigte schon recht deutlich, dass unter anderen Umständen wesentlich mehr von ihnen zu erwarten ist als die derzeitige Tabellenposition vorzutäuschen vermag.

Nun haben wir noch eine Woche (= 1 Training) Zeit, unsere Wunden zu lecken und uns für den nächsten Oberliga-Novizen aus Paderborn fit zu machen.

„Das war mal ein richtig schönes Oberligaspiel mit überragender Abwehr und einem allgemein starken Auftreten“, zeigt sich der mit Herren 6 ebenfalls siegreiche Alt-Captain Tilo nunmehr als Neu-Fan seiner alten Weggefährten.

„Ein überragendes Spiel des gegnerischen Zuspielers, der ja eigentlich Angreifer ist und trotzdem pritschen kann“, zog Mittelblock-Monster Jannik seinen imaginären Hut und kündigte sich für die nächsten Einheiten ebenfalls als Zuspielalternative an.